Zahngesundheit beim Pferd – oft unterschätzt, aber von enormer Bedeutung
Wenn wir an die Gesundheit unserer Pferde denken, stehen oft Themen wie Fütterung, Bewegung und Muskulatur im Vordergrund. Doch eine entscheidende Komponente wird häufig übersehen: die Zahngesundheit.
Ein funktionierendes Gebiss ist für Pferde weit mehr als nur ein Werkzeug zur Nahrungsaufnahme – es beeinflusst ihre Verdauung, ihr Verhalten und sogar ihre Leistungsfähigkeit. Ein Pferd mit Zahnproblemen kann Schwierigkeiten beim Fressen haben, an Gewicht verlieren oder sogar Unwohlsein unter dem Sattel zeigen.
Viele Halter bemerken erst spät, dass ihr Pferd nicht etwa „wählerisch“ frisst oder „zickig“ im Training ist, sondern schlichtweg Schmerzen im Maul hat. Dabei lassen sich viele Probleme durch regelmäßige Kontrollen und eine gezielte, natürliche Unterstützung frühzeitig erkennen und vermeiden.
Warum ist die Zahnpflege bei Pferden so wichtig?
Das Gebiss eines Pferdes ist ein kleines Wunderwerk der Natur – perfekt angepasst an seine ursprüngliche Lebensweise. In freier Wildbahn verbringen Pferde bis zu 16 Stunden täglich damit, sich von Gräsern, Kräutern und Blättern zu ernähren. Durch die ständige Kaubewegung reiben sich die Zähne gleichmäßig ab und bleiben in einer natürlichen Balance.
Doch das Leben unserer domestizierten Pferde sieht ganz anders aus: Die Fütterung besteht häufig aus Heu, Kraftfutter oder Pellets, die nicht den gleichen Abrieb bewirken wie frisches Weidegras. Das hat Konsequenzen.
Ohne den natürlichen Abrieb wachsen die Zähne weiter – denn anders als beim Menschen, hören Pferdezähne nie auf zu wachsen. Bleiben sie unausgeglichen, können scharfe Kanten, Haken oder Wellengebisse entstehen, die nicht nur unangenehm sind, sondern echte Schmerzen verursachen können.
Ein Pferd mit Zahnproblemen wird sein Futter schlechter verwerten, möglicherweise langsamer fressen oder sogar immer wieder Futterreste aus dem Maul fallen lassen. Manche Pferde entwickeln Unarten wie Kopfschlagen, andere wirken plötzlich maulig beim Reiten, verweigern das Gebiss oder nehmen es nur widerwillig an. Oft ist nicht der Sattel oder das Training das Problem – sondern schlichtweg die Zähne.
Das zeigt, wie eng Zahngesundheit und das allgemeine Wohlbefinden unserer Pferde zusammenhängen. Ein schmerzfreies Maul bedeutet entspanntes Fressen, eine optimale Verdauung und damit auch eine bessere Nährstoffaufnahme. Wer möchte, dass sein Pferd vital bleibt, leistungsfähig ist und sich rundum wohlfühlt, sollte also nicht nur auf hochwertiges Futter achten, sondern auch die Zahngesundheit im Blick behalten.
Viele Pferdebesitzer erkennen Zahnprobleme erst, wenn sie bereits weit fortgeschritten sind. Pferde sind Meister darin, Schmerzen zu verbergen – ein Verhalten, das in der Wildnis überlebenswichtig ist. Erst wenn das Kauen spürbar schwerfällt oder das Pferd Gewicht verliert, fällt auf, dass etwas nicht stimmt. Doch dann sind die Schäden oft bereits erheblich. Deshalb ist es essenziell, die Zahngesundheit regelmäßig zu kontrollieren und möglichen Problemen frühzeitig vorzubeugen.
Häufige Zahnprobleme bei Pferden
Zu den häufigsten Zahnproblemen gehören scharfe Kanten und Haken an den Backenzähnen, die sich durch ungleichmäßige Abnutzung bilden und das Weichgewebe im Maul verletzen können.
Wellengebisse entstehen, wenn einzelne Zähne unterschiedlich stark abgerieben werden, sodass sich eine wellenförmige Struktur entwickelt, die das Kauen erschwert. Diastemata – Lücken zwischen den Zähnen – können sich mit Futterresten füllen und zu schmerzhaften Entzündungen führen.
Besonders problematisch ist die Krankheit EOTRH (Equine Odontoclastic Tooth Resorption and Hypercementosis), eine schmerzhafte Erkrankung, bei der sich die Zahnsubstanz langsam auflöst. Betroffene Pferde zeigen oft eine deutliche Futterverweigerung oder reißen Heu nur noch in kleinen Mengen ab.
Nicht selten entstehen diese Zahnprobleme durch eine unausgewogene Fütterung. Während in der Natur der gleichmäßige Abrieb durch ständiges Grasen gegeben ist, müssen wir als Pferdehalter darauf achten, dass unsere Fütterungsmethoden die Zahngesundheit bestmöglich unterstützen.
Erste Anzeichen für Zahnprobleme – worauf sollten Pferdebesitzer achten?
Da Pferde oft lange Zeit keine offensichtlichen Anzeichen von Zahnproblemen zeigen, ist es umso wichtiger, subtile Hinweise frühzeitig zu erkennen. Ein plötzlicher Gewichtsverlust trotz gleichbleibender Fütterung kann darauf hindeuten, dass das Pferd Schwierigkeiten beim Kauen hat.
Auch verändert sich oft das Fressverhalten – das Pferd speichelt stärker als sonst, lässt Futter fallen oder kaut nur noch auf einer Seite. In manchen Fällen verweigern betroffene Pferde hartes Futter wie Möhren oder Äpfel und bevorzugen weiche Nahrung.
Ein weiteres Anzeichen für Zahnprobleme kann schlechtes Reitverhalten sein. Wenn das Pferd sich plötzlich gegen das Gebiss wehrt, den Kopf häufig schlägt oder den Kontakt vermeidet, kann dies auf Zahnschmerzen hinweisen. Auch ein unangenehmer Maulgeruch oder eine erhöhte Neigung zu Koliken kann auf Entzündungen im Maul hinweisen.
Die Bedeutung regelmäßiger Zahnkontrollen
Einmal im Jahr sollte das Gebiss eines Pferdes von einem spezialisierten Pferdezahnarzt überprüft werden – bei älteren Pferden oder solchen mit bekannten Zahnproblemen sind auch halbjährliche Kontrollen sinnvoll. Mithilfe eines Maulgatters kann der Tierarzt das gesamte Gebiss inspizieren und eventuelle Haken, Kanten oder Fehlstellungen erkennen. Kleinere Unebenheiten können durch vorsichtiges Feilen der Zähne behoben werden, um eine gleichmäßige Kaufläche zu schaffen.
Moderne Zahnbehandlungen erfolgen oft unter leichter Sedierung, um dem Pferd unnötigen Stress zu ersparen. Eine gut durchgeführte Zahnbehandlung sorgt nicht nur für schmerzfreies Fressen, sondern kann auch langfristig Verdauungsprobleme und gesundheitliche Folgeschäden verhindern.
Natürliche Unterstützung für gesunde Zähne
Neben der professionellen Zahnbehandlung gibt es auch natürliche Methoden, um die Zahngesundheit zu fördern. Seit über 25 Jahren setzen wir auf bewährte Kräuter, um Pferde auf sanfte Weise zu unterstützen.
Neben der professionellen Zahnbehandlung und regelmäßigen Kontrollen gibt es wertvolle pflanzliche Helfer, die das Gebiss und die Maulgesundheit unserer Pferde auf sanfte Weise unterstützen. Kräuter mit entzündungshemmenden, antibakteriellen und beruhigenden Eigenschaften können dabei helfen, Zahnfleischreizungen zu lindern, die Bildung von Zahnbelag zu reduzieren und die allgemeine Mundflora in Balance zu halten.
Mit Nehls easy Zähne & Zahnfleisch für Pferde haben wir eine flüssige Kräutermischung speziell für die Unterstützung der Maulgesundheit entwickelt. Enthalten sind Kamillenblüten, Thymian, Spierkraut, Anis und Süßholzwurzel – eine kraftvolle Kombination aus Heilpflanzen, die das Zahnfleisch beruhigen, Entzündungen entgegenwirken und das Gleichgewicht der Maulflora fördern. Kamille ist für ihre sanfte, aber effektive entzündungshemmende Wirkung bekannt, während Thymian antibakterielle Eigenschaften besitzt, die unerwünschte Keime reduzieren können. Anis und Süßholzwurzel wirken beruhigend auf empfindliches Zahnfleisch und unterstützen gleichzeitig die natürliche Abwehrkraft des Körpers. Diese flüssige Mischung lässt sich ganz einfach ins Futter oder Trinkwasser geben und bietet eine unkomplizierte Möglichkeit, die Zahngesundheit auf natürliche Weise zu fördern.
Für Pferde, Ponys und Esel, die eine trockene Kräutermischung bevorzugen, eignet sich Nehls Zahnkraut für Pferde hervorragend. Diese speziell zusammengestellte Kräuterrezeptur enthält Spierkraut, Süßholzwurzel, Eukalyptus und Ingwerwurzel. Spierkraut ist eine altbewährte Heilpflanze, die traditionell zur Unterstützung von Zahnfleisch und Mundflora eingesetzt wird. Eukalyptus bringt seine stark antibakteriellen Eigenschaften mit und sorgt gleichzeitig für frischen Atem. Ingwerwurzel stärkt die Durchblutung des Zahnfleischs, hilft, Entzündungen vorzubeugen, und trägt dazu bei, die natürliche Widerstandskraft des Organismus zu unterstützen. Diese Mischung kann einfach ins tägliche Futter gegeben oder als Tee aufgegossen werden.
Die regelmäßige Anwendung unserer erprobten Kräuterprodukte kann dabei helfen, Zahnprobleme zu minimieren und die Maulgesundheit zu stabilisieren. Gerade bei älteren Pferden oder Tieren, die bereits zu Zahnproblemen neigen, kann die sanfte Kraft der Natur eine wertvolle Ergänzung zur regelmäßigen Zahnkontrolle sein. Denn ein gesundes Pferd beginnt mit einem gesunden Maul – und das bedeutet nicht nur weniger Schmerzen, sondern auch mehr Freude beim Fressen, mehr Wohlbefinden und eine bessere Lebensqualität.
Diese Kräuter können entweder als Tee ins Trinkwasser gemischt oder direkt unter das Futter gegeben werden. Viele Pferde profitieren bereits nach wenigen Wochen von einer spürbaren Verbesserung ihrer Mundgesundheit – weniger Zahnsteinbildung, gesünderes Zahnfleisch und ein insgesamt besseres Fressverhalten.
Zusammenhang zwischen Zahngesundheit und Stoffwechselerkrankungen
Viele Pferde mit Zahnproblemen zeigen auch Auffälligkeiten im Stoffwechsel. Krankheiten wie das Equine Metabolische Syndrom (EMS) oder die Polysaccharid-Speicher-Myopathie (PSSM) können indirekt die Zahngesundheit beeinflussen. Pferde mit EMS neigen zu Fettansammlungen, die sich auch im Kieferbereich ablagern können, während PSSM durch Muskelverspannungen das Kauen erschweren kann. Eine ganzheitliche Betrachtung der Gesundheit ist daher essenziell, um Zahnproblemen vorzubeugen.
Fazit – gesunde Zähne für ein glückliches Pferdeleben
Die Zahngesundheit ist weit mehr als nur ein Aspekt der Pferdepflege – sie ist ein entscheidender Baustein für die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Pferde.
Wer regelmäßig auf die Zähne seines Pferdes achtet, kann viele Probleme frühzeitig erkennen und behandeln, bevor sie zu ernsthaften gesundheitlichen Komplikationen führen. Neben professionellen Zahnkontrollen kann eine bewusste Ernährung und natürliche Unterstützung mit Kräutern dazu beitragen, die Zähne gesund zu halten. Denn ein Pferd mit einem gesunden Gebiss frisst nicht nur besser, sondern lebt auch glücklicher und ausgeglichener.