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Futterumstellung bei Katzen

Futterumstellung bei Katzen

Futterumstellung bei Katzen – sanft, individuell, mit Blick aufs Ganze

Futterumstellungen gehören zum Katzenleben wie der Fellwechsel: Manchmal steht ein Wechsel an, weil aus dem Kitten ein erwachsener Tiger geworden ist, weil eine Unverträglichkeit vermutet wird, weil eine Erkrankung ein Diätfutter nötig macht – oder schlicht, weil das bisherige Futter nicht mehr verfügbar ist. Entscheidend ist nicht nur, was gewechselt wird, sondern wie.

Katzen sind Gewohnheitstiere, sie essen lieber ruhig, allein und in kleinen Portionen über den Tag verteilt. Wer diese Bedürfnisse respektiert, senkt Stress, beugt Futterfrust vor und erleichtert die Umstellung erheblich. Genau dort beginnt eine erfolgreiche, katzenfreundliche Fütterung. 

Eine Futterumstellung ist immer ein Balanceakt zwischen Geduld und Konsequenz. Das Ziel lautet, die Verdauung nicht zu überfordern und gleichzeitig die Akzeptanz für das neue Futter aufzubauen.

In der Praxis hat sich bewährt, die Umstellung über sieben bis vierzehn Tage zu strecken und die Anteile schrittweise zu verschieben – kürzere Wege funktionieren nur bei wenigen, sehr unkomplizierten Katzen.

Beim Wechsel des Futters gilt grundsätzlich: Ja, man mischt altes und neues Futter – aber in Maßen, und nicht bei jeder Situation.

Der klassische Weg sieht so aus: Man beginnt mit einem sehr kleinen Anteil des neuen Futters, der unter das gewohnte gemischt wird. Die Katze riecht und schmeckt so eine vertraute Basis, wird aber langsam an das Neue herangeführt. Von Tag zu Tag oder alle zwei bis drei Tage steigert man den Anteil, bis schließlich nur noch das neue Futter im Napf liegt.

Dieses schrittweise Mischen hat zwei Vorteile: Zum einen akzeptieren Katzen das Futter eher, weil es vertraut riecht. Zum anderen bekommt die Verdauung Zeit, sich an die neue Zusammensetzung – Proteinquelle, Ballaststoffe, Fettgehalt – anzupassen.

Es gibt jedoch Ausnahmen, die bei uns häufiger Vorkommen, bei denen ein direktes Mischen nicht empfohlen wird. Zum Beispiel dann, wenn eine strikte Eliminationsdiät bei Verdacht auf Allergien oder Unverträglichkeiten erforderlich ist. 

In diesen Fällen muss das neue Futter zunächst komplett ohne Beigabe des alten angeboten werden, sonst wird das Ziel der Diät – nämlich ein klarer Ausschluss oder Nachweis – unterlaufen. Auch bei bestimmten tierärztlich verordneten Diäten, etwa bei Niereninsuffizienz, kann es sinnvoll sein, zunächst getrennt anzubieten, um die Futterakzeptanz nicht durch vermischte Aromen zu beeinträchtigen.

Im Alltag bei gesunden Katzen, die schlicht ein neues Futter erhalten sollen, hat sich das sanfte Untermischen aber klar bewährt. Wichtig ist, den Übergang nicht zu erzwingen: Frisst die Katze eine gemischte Portion nicht, dann lieber wieder einen Schritt zurückgehen und den Anteil des neuen Futters noch einmal reduzieren.

Zeigt sich weicher Kot, Erbrechen oder sinkender Appetit, wird das Tempo verlangsamt und ein Zwischenschritt eingefügt. So bleibt der Darm ruhig, die Katze behält die Kontrolle, und das neue Futter wird nicht „abgehakt“ als etwas, das ihr nicht gut bekommt.

Riechen ist bei Katzen mindestens so wichtig wie Schmecken. Nassfutter sollte nicht eiskalt aus dem Kühlschrank kommen, sondern zimmerwarm und gut durchgerührt, damit sich das Aroma entfalten kann. Viele Katzen fressen dann deutlich lieber, besonders in Phasen, in denen Neues grundsätzlich kritisch beäugt wird. 

Trinken ist ein wichtiger Erfolgsfaktor der Umstellung. Nassfutter erhöht die Wasseraufnahme automatisch, was gerade bei empfindlicher Harnblase oder Neigung zu Harnproblemen wünschenswert ist. Zusätzliche Wasserangebote – getrennt vom Futternapf, verschiedene Schalen oder ein Trinkbrunnen – helfen, die Aufnahme weiter zu steigern. Wer von Trocken- auf Nassfutter wechselt, sieht häufig, dass die Katze weniger aus der Schale trinkt, insgesamt aber besser hydriert ist. 

So sanft und genussvoll eine Umstellung ablaufen soll: Nicht fressen ist keine Option. Bereits nach zwei Tagen Nahrungsverweigerung kann bei Katzen – besonders bei übergewichtigen – eine lebensgefährliche Hepatische Lipidose entstehen. Wenn Ihre Katze 24–48 Stunden gar nicht frisst oder deutlich abbaut, gehört sie tierärztlich vorgestellt; Übergangsweise ist es dann wichtiger, dass sie irgendetwas frisst, als dass das Wunschfutter akzeptiert wird. 

Spezialsituationen verlangen Feingefühl. Kitten dürfen erst umgestellt werden, wenn sie sichtbar und sicher fressen; auch hier gilt die sanfte Einmischung über Tage statt abrupter Wechsel.

Bei Senior*innen ist das Thema oft doppelt sensibel: Appetit, Geruchssinn und Verdauung verändern sich, weshalb Temperatur, Konsistenz und Fütterungsumgebung stärker über Annahme oder Ablehnung entscheiden.

Bei verordneten Diäten – etwa bei Nierenerkrankung, Magen-Darm-Problemen oder Futtermittelallergien – sollten Veränderungen zu Hause und ohne Druck erfolgen. Medikamente gehören nach Möglichkeit nicht in das normale Futter, weil bereits eine einmalige „schlechte“ Erfahrung eine Futteraversion konditionieren kann.

Wer von oder auf Rohfütterung umstellen möchte, sollte Risiken ehrlich abwägen. Für Katzen und Menschen im Haushalt ist das Keimrisiko – etwa durch Salmonellen – nachweislich höher; belegte Vorteile gegenüber ausgewogenen, gekochten Rationen fehlen bisher. Wird dennoch roh gefüttert, braucht es streng hygienisches Arbeiten und eine fachkundig formulierte, ausgewogene Ration, um Mangelernährung zu vermeiden. 

Der Alltag entscheidet über den Erfolg. Füttern Sie möglichst in einer ruhigen Ecke, getrennt von anderen Tieren, und erlauben Sie Ihrer Katze, in ihrer Geschwindigkeit zu essen. Richten Sie eine Übergangszeit ein, in der das vertraute und das neue Futter parallel – in getrennten Schalen – angeboten werden; viele Katzen probieren Neues leichter, wenn das Gewohnte weiterhin „da“ ist.

Halten Sie die Portionen klein, dafür häufiger, und wiegen Sie Ihre Katze einmal pro Woche zur Kontrolle. Wenn mehrere Veränderungen gleichzeitig anstehen, etwa Umzug, Urlaubsbetreuung oder neue Familienmitglieder, verschieben Sie die Umstellung nach Möglichkeit – oder planen Sie doppelt so viel Zeit ein. Das nimmt Druck heraus und verhindert, dass Stress mit dem neuen Futter verknüpft wird. 

Zum Schluss noch ein Wort der Gelassenheit: Katzen haben eine erstaunlich klare Meinung zu Konsistenzen, Gerüchen und Temperaturen – das ist kein Widerstand gegen Sie, sondern schlicht Katzennatur.

Unsere Erfahrung im THZ: Wer ruhig bleibt, freundlich begleitet und kleine Erfolge lobt, kommt meist sicher am Ziel an. Wenn etwas hakt, die Katze meidet den Napf, verliert Gewicht oder zeigt zusätzliche Symptome, holen Sie bitte Rat – lieber einmal zu früh als einmal zu spät.