Erkrankungen der ableitenden Harnwege bei Hunden
Struvite bei Hunden
Harnsteinbefunden bei Hunden liegen nahezu gleiche Auslöser und Ursachen zugrunde. Die Urolithiasis (Urolithiasis bezeichnet die Ausbildung bzw. das Vorkommen von Konkrementen (Harnsteinen) in den Harnwegen (Nierenbecken, Ureteren, Harnblase, Urethra). Die im Harn befindlichen Kristalle nennt man Struvite. Diese können zu Struvit-Steinen heranwachsen. Normalerweise lösen sich diese Substanzen im sauren Urin. Wird der Urin basischer, ist er leicht übersättigt mit diesen Substanzen und Kristalle können sich bilden.
Entstehung
Ammonium ist ein Abbauprodukt von Eiweiß. Eiweiß ist wie Magnesium und Phosphor ein wichtiger Bestandteil der Hundenahrung und kommt daher immer im Urin vor. Der durchschnittliche Urin-pH-Wert eines Hundes liegt bei 6,5, was leicht sauer ist. Allerdings variiert der „normale“ Urin-pH-Wert stark und kann zwischen 5,5 und 8 liegen. Außerdem schwankt der Urin-pH-Wert im Laufe des Tages stark: Nach jeder Mahlzeit steigt er für 4-6 Stunden an, weil der Mageninhalt durch die Magensäure stark angesäuert wird und im Darm neutralisiert werden muss, um die Darmwand vor der Säure zu schützen.
Über Nacht sinkt er wieder ab, wenn die Verdauung „schläft“. Wenn eine Blasenentzündung durch Bakterien entsteht, die Urease produzieren, steigt der Urin-pH-Wert dauerhaft an. Dann hat Struvit ständig gute Bedingungen, sich zu bilden – besonders wenn hohe Konzentrationen der steinbildenden Substanzen in wenig Urin in der Blase vorhanden sind.
Dies nennt man Übersättigung. Hündinnen sind durch das Hinhocken beim Pieseln und die kurze Harnröhre anfälliger für Blasenentzündungen als Rüden und somit häufiger betroffen (wie beim Menschen auch).
Vor allem betroffene Hunderassen
Erkrankungen der ableitenden Harnwege (lower urinary tract disease, LUTD) sind häufig vorkommende Erkrankungen bei Hunden.
Die Abkürzung LUTD verwendet man allgemein für Hunde. Aber es gibt viele Hunde, die diese Substanzen im Urin haben und/oder dauerhaft einen hohen Urin-pH-Wert, ohne dass sie bei einer Blasenentzündung Kristalle oder Steine bilden. Daher geht man zusätzlich von einer genetischen Komponente aus.
Es ist bekannt, dass einige Rassen vermehrt eine erbliche Veranlagung zu Struvit haben: Zwergschnauzer, Bichon Frisé, Shih Tzu, Zwergpudel, Lhasa Apso, aber auch Mops, Dackel und Labrador. Kleine Hunde sind häufiger betroffen, weil sie ein geringeres Urinvolumen haben und weniger häufig pinkeln als große Hunde.
So ist die Mineralienkonzentration im Urin von kleinen Hunden automatisch höher. Hündinnen sind aufgrund der kürzeren und weiteren Harnröhre, durch die Entzündungskeime aufsteigen können, häufiger betroffen als Rüden.
Bei Harnwegserkrankung sind die Symptome ähnlich. Aus diesem Grund sollte man grundsätzlich ein einheitliches diagnostisches Schema sowie weiterführende Untersuchungen wie die Urin Analyse und Röntgen bzw. Ultraschall vornehmen lassen sowie den isolierten Stein auf seine Zusammensetzung hin untersuchen lassen. Hierdurch erhält man wichtige Hinweise zu einer geeigneten Therapie, Rezidivgefahr und Vorbeugung.
Die Vorbeugung spielt eine entscheidende Rolle, da viele Hunde immer wieder neu an Erkrankungen der ableitenden Harnwege erkranken. Eine alleinige adspektorische (äußerliche) Untersuchung des Steins ist nicht aussagekräftig, da man zum einen verschiedenartige Mineralien innerhalb eines Steines nicht erkennen kann und zum anderen gleichartige Steine sehr unterschiedliches Aussehen annehmen können.
Zu den genannten Untersuchungen ist auch die Bioresonanz-Haaranalyse für Hunde bei Struvitsteinen sehr sinnvoll. Als Ergebnis und Therapie kann unter anderem die Hundefütterung bei Struvisteinen ganz individuell angepasst werden.
Eine in den 1970er-Jahren in Mode gekommene Hypothese fokussierte darauf, dass eine übermäßige Zufuhr von Magnesium über die Nahrung und ein zu hoher pH-Wert als wichtigste krankheitsauslösende Faktoren angenommen.
Die Futtermittelindustrie reagierte auf diese Forschungsergebnisse und veränderte die Rezepturen ab Mitte der 1980er-Jahre auf magnesiumarme und harnansäuernde Inhaltsstoffe. Die Folge war, dass die Zahl der Struvitsteine rapide abnahm und an ihre Stelle Calciumoxalatsteine traten.
Ursachen von Struvite, Harngrieß, Harnstein, Kristallen, Calciumoxalatsteinen und sämtlichen Harnsteinbefunden
Ursächlich ist grundsätzlich eine fehlerhafte Hundefütterung mit einem Zuviel an zugesetzten Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen für Hunde. Obwohl die zugesetzten Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine nicht mehr in dem überhöhten Maß wie beispielsweise vor 20 Jahren zugesetzt werden, scheint es so, als wären es immer noch viel zu hohe zugesetzte Mengen, sieht man die zahlreichen Probleme, die daraus entstehen und mehr und mehr zunehmen. Struvite & Co. ist eines davon!
Und einmal ganz aus dem Nähkästchen geplaudert: wer will eigentlich so genau wissen, wie viel von den zugesetzen Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen überhaupt benötigt werden bzw. ob diese überhaupt benötigt werden? Schaut man sich die natürliche Ernährung von Hund an ist es fnicht einleuchtend, dass diese überhaupt benötigt werden.
Wir haben uns erschreckend weit von der natürlichen Fütterung entfernt sieht man sich die meisten Zusammensetzungen von Futtermitteln, insbesondere auch der speziellen Problem- bzw. Diätfuttermittel an.
Die Problematik zu hoher Mineralstoff-, Spurenelement- und Vitaminversorgungen ist hinlänglich bekannt, fraglich daher, warum werden gerade in Urinary Futtermitteln überhaupt noch Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine zugesetzt?
Auch verschiedene Futtermittelskandale, beispielsweise wie eine überhöhte Vitamin D Zufuhr aufgrund eines Bemessungsfehlers und viele Todesfälle anhand dieser durch Niereninsuffizienz ändern nichts an der üblichen Praktik.
Die Gesetzeslage ist entsprechend: setzt man keine künstlichen Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine ein darf das Futter lediglich "Ergänzungsfuttermittel" heißen, setzt man künstliche Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine ein darf man es "Alleinfuttermittel" nennen.
Glycosaminoglykane in der Therapie
Glykosaminoglykane kann ganz einfach und praktisch im Wege der täglichen Fütterung meinen Empfehlungen für Harnwege & Blase für Hunde zugeführt werden. Diese haben sich in der Fütterung sehr gut bewährt beim Auftreten der folgenden Harnsteinarten.
Verschiedene Steinarten
Calciumoxalate (CaOx mit den Formen Whewellit und Whedellit) und CaOx-Struvit Mischsteine
Es gibt Hinweise, dass Diäten zur Unterdrückung von Struvit über verschiedene Mechanismen wiederum das CaOx- Risiko steigern können, weshalb gerade bei Fütterung einer solchen harnansäuernden Diät auch geringen Anteilen von CaOx in einem Stein Bedeutung beigemessen werden sollte. Weiterhin sollen Bewegungsarmut und Adipositas, zwei Probleme, die eine zunehmende Zahl von Hunden und Katzen betreffen ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung dieser Steine spielen. CaOx nehmen bei Hunden und Katzen mit zunehmendem Alter zu.
Struvite (Tripelphosphat, Magnesium-Ammonium-Phosphat)
Während bei Hunden Struvite besonders im Zusammenhang mit Harnwegsinfektionen zu finden sind, sind bei Katzen meist keine Infektionen vorhanden.
Harnsäuresteine
Bei Hunden sind Harnsäuresteine oft Rasse abhängig, da bestimmte Hunderassen eine Veranlagung mitzubringen scheinen.
Cystinsteine
Cystine entstehen bei Hunden in der Regel aufgrund eines angeborenen Stoffwechseldefektes. Eine Disposition für bestimmte Rassen liegt nahe.
Die ganzheitliche Therapie von Harn- & Blasenerkrankungen mittels Bioresonanz-Haaranalyse bei Hunden