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Blasen- und Harnwegsprobleme bei Hunden

Blasen- und Harnwegsprobleme bei Hunden

Blasen- und Harnwegsgesundheit bei Hunden: Was Sie wissen sollten

Wir Hundebesitzer (und Pferde und Katzen) möchten sicherstellen, dass unsere geliebten Gefährten gesund und glücklich ist. Ein Bereich, der oft übersehen wird, ist die Blasen- und Harnwegsgesundheit.

Doch genau wie bei uns Menschen können auch bei Hunden Probleme mit der Blase und den Harnwegen auftreten, die nicht nur unangenehm, sondern auch schwerwiegend sein können. Erkrankungen des Harntrakts sind bei Hunden weit verbreitet und zählen zu den häufigsten Gründen für Tierarztbesuche.

In diesem Artikel tauchen wir tief in das Thema Blasen- und Harnwegsgesundheit ein und schauen uns an, welche Erkrankungen auftreten können, wie man sie erkennt und vor allem, wie Sie Ihrem Hund helfen können, ein gesundes Leben zu führen.

Wir haben gerade mit dem Bereich Niere, Harnwege und Blase umfangreiche Erfahrungen aus über 25 Jahren Tierheilkundezentrum Nehls, hier finden Sie sehr viele weiterführende Informationen zum Thema Nierenerkrankungen.

Wie funktionieren die Blase und die Harnwege bei Hunden?

Bevor wir in die Details der häufigsten Erkrankungen eintauchen, ist es wichtig, die Grundlagen zu verstehen. Die Harnwege eines Hundes bestehen aus den Nieren, den Harnleitern, der Blase und der Harnröhre.

Diese Organe arbeiten zusammen, um Urin zu produzieren, Abfallprodukte aus dem Blut zu filtern und den Urin aus dem Körper auszuscheiden. Die Nieren filtern das Blut, um Abfallstoffe und überschüssiges Wasser in Form von Urin zu entfernen. Die Harnleiter transportieren den Urin von den Nieren zur Blase. Die Blase speichert den Urin, bis der Hund ihn durch die Harnröhre ausscheidet. Diese Systeme sind im Idealfall gut aufeinander abgestimmt, sodass Ihr Hund gesund bleibt.

Doch wenn etwas aus dem Gleichgewicht gerät, kann dies zu ernsthaften Problemen führen.

Häufige Erkrankungen der Harnwege bei Hunden

Leider sind Hunde anfällig für eine Vielzahl von Erkrankungen im Bereich der Blase und der Harnwege. Einige der häufigsten Probleme sind:

Harnsteine (Urolithiasis)

Harnsteine können sich in den Nieren, der Blase oder der Harnröhre bilden. Diese Steine bestehen aus Mineralien und können je nach Zusammensetzung verschiedene Größen haben.

Die häufigsten Formen von Harnsteinen bei Hunden sind Struvit- und Kalziumoxalat-Steine. Struvit-Steine entstehen oft durch einen zu alkalischen Urin (pH-Wert zu hoch) und können durch eine falsche Ernährung begünstigt werden. Kalziumoxalat-Steine bilden sich in einem sauren Urin (niedriger pH-Wert) und treten häufig bei Hunden auf, die eine kalziumreiche Ernährung haben.

Harnsteine können die Harnwege blockieren und verhindern, dass der Urin aus der Blase abfließt. Dies ist besonders gefährlich bei Rüden, da ihre Harnröhre enger ist als bei Hündinnen.

Eine Verstopfung der Harnröhre ist ein medizinischer Notfall und erfordert sofortige tierärztliche Hilfe. Symptome von Harnsteinen oder Harnröhrenverstopfungen sind: - Schmerzen beim Urinieren
- Häufiges Urinieren, aber nur kleine Mengen
- Blut im Urin - Unfähigkeit zu urinieren (Notfall!)
- Lethargie und Appetitlosigkeit

Bakterielle Harnwegsinfektionen (HWI)

Bakterielle Harnwegsinfektionen sind bei Hunden häufig und können bei Hunden jeden Alters auftreten, insbesondere bei älteren Hunden oder solchen mit anderen Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus oder Nierenerkrankungen.

Eine Harnwegsinfektion tritt auf, wenn Bakterien die Harnwege infizieren und zu Entzündungen führen.

Symptome sind ähnlich wie bei anderen Harnwegserkrankungen: Häufiges Urinieren, Blut im Urin, Schmerzen oder Schwierigkeiten beim Urinieren und Urinieren außerhalb des vorgesehenen Bereichs.

Bei älteren Hunden und Hunden mit chronischen Erkrankungen ist es wichtig, bei den ersten Anzeichen einer Harnwegsinfektion sofort den Tierarzt aufzusuchen.

Chronische Nierenerkrankung (CNE)

Die chronische Nierenerkrankung ist vor allem bei älteren Hunden ein häufiges Problem. Die Nieren verlieren allmählich ihre Fähigkeit, Abfallstoffe aus dem Blut zu filtern, was zu einem Anstieg von Toxinen im Körper führt. Dies belastet das gesamte Harnsystem und kann zu Blasenproblemen führen.

Symptome sind: Vermehrtes Trinken und Urinieren, Gewichtsverlust, Erbrechen oder Lethargie

Die richtige Ernährung macht den Unterschied

Eine ausgewogene Ernährung ist ein Schlüsselfaktor für die Harnwegsgesundheit. Bei Hunden, die zu Harnsteinen neigen, kann eine spezielle Diät helfen, die Zusammensetzung des Urins zu regulieren und das Risiko von Steinbildung zu verringern.

Es gibt spezielle Gesundheitsfutter, die dafür sorgen, dass der Urin einen optimalen pH-Wert hat und die Wahrscheinlichkeit der Steinbildung gesenkt wird.

Bei Struvitsteinen helfen Futter, die den Urin saurer machen und das Risiko der Steinbildung senken.

Kalziumoxalat-Steine hingegen bilden sich eher bei einem zu sauren Urin. In diesem Fall muss die Ernährung so angepasst werden, dass der Urin-pH-Wert nicht zu stark sinkt.

Trockenfutter allein kann das Risiko für Harnsteine erhöhen, da es weniger Wasser enthält. Ein Wechsel auf Nassfutter oder eine Mischung aus Nass- und Trockenfutter kann hier Abhilfe schaffen.

Die ausgewogene Zusammensetzung des Futters und der Futterergänzungsmittel

Hunde sind Omnivoren, was bedeutet, dass sie sowohl tierisches als auch pflanzliches Protein benötigen. Ein übermäßiger Anteil von Kohlenhydraten oder ungeeigneten pflanzlichen Proteinen im Futter kann zu Stoffwechselproblemen und einer Veränderung des Urin-pH-Werts führen, was das Risiko von Harnsteinen erhöht.

Achten Sie darauf, dass das Futter Ihres Hundes hochwertiges tierisches Eiweiß enthält. Ein hoher Fleischanteil sorgt dafür, dass der Hund alle notwendigen Nährstoffe aufnimmt, ohne seinen Harntrakt unnötig zu belasten. Achten Sie auch darauf, dass das Futter keine übermäßigen Mengen an Kalzium, Magnesium oder Phosphor enthält, da diese Mineralien zur Bildung von Harnsteinen beitragen können.

Wie kann man die Harnwegsgesundheit des Hundes unterstützen?

Da Harnsteine, Harnwegsinfektionen und Blasenprobleme häufig durch Ernährungsfehler verschlimmert werden, ist es besonders wichtig, auf die Fütterung Ihres Hundes zu achten. Hier sind einige nützliche Tipps, um die Blasengesundheit Ihres Hundes durch eine optimale Ernährung zu unterstützen:

Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme

Hunde müssen ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, um die Gesundheit der Harnwege zu fördern. Wenn die Blase regelmäßig mit Urin durchgespült wird, wird das Risiko von Harnsteinen und Infektionen verringert.

Wasser ist der Schlüssel zur Blasengesundheit!

Hunde trinken oft nicht genug, wenn sie hauptsächlich Trockenfutter fressen. Um die Flüssigkeitszufuhr zu fördern, sollten Sie Nassfutter als Hauptbestandteil der Ernährung wählen. Frisches Wasser sollte immer bereitstehen.

Hier ein paar weitere Tipps, um die Wasseraufnahme Ihres Hundes zu fördern:

  • Stellen Sie mehrere Wassernäpfe an verschiedenen Orten in Ihrer Wohnung auf, um es dem Hund leichter zu machen, jederzeit zu trinken.
  • Verwenden Sie breite, flache Näpfe, da manche Hunde empfindlich auf das Berühren der Schnauze mit dem Rand des Napfes reagieren.
  • Aromatisieren Sie das Wasser gelegentlich mit einem Tropfen Brühe (ohne Zwiebeln und Salz), um es für den Hund interessanter zu machen.

Nassfutter enthält bis zu 80% Feuchtigkeit, während Trockenfutter nur etwa 10% Wasser liefert. Das bedeutet, dass ein Hund, der Nassfutter frisst, deutlich mehr Flüssigkeit über das Futter aufnimmt, was hilft, die Blase regelmäßig durchzuspülen.

Regelmäßige, kleine Mahlzeiten statt großer Portionen

Viele Hundebesitzer neigen dazu, ihrem Hund eine große Mahlzeit pro Tag zu geben. Aus Sicht der Harnwegsgesundheit ist es jedoch besser, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt anzubieten. Dies fördert eine regelmäßige Flüssigkeitsaufnahme und sorgt dafür, dass die Blase gleichmäßiger durchgespült wird.

Übergewicht vermeiden

Übergewicht bei Hunden ist ein häufiges Problem und trägt zur Entstehung von Harnwegserkrankungen bei. Übergewichtige Hunde neigen dazu, weniger aktiv zu sein, was die Durchblutung und den Stoffwechsel verlangsamt.

Dies kann zu einer schlechteren Blasenfunktion führen und das Risiko von Harnwegsproblemen wie Harnsteinen erhöhen. Um Übergewicht zu vermeiden, stellen Sie sicher, dass Ihr Hund genügend Bewegung erhält und sich ausgewogen ernährt.

Vermeiden Sie übermäßige Leckerlis und Belohnungen, insbesondere von fettreichen Snacks. Stattdessen sollten Sie gesunde Snacks wie Karotten oder Äpfel (ohne Kerne) anbieten.

Fazit

Die Blasen- und Harnwegsgesundheit ist ein entscheidender Aspekt des allgemeinen Wohlbefindens Ihres Hundes. Achten Sie auf die Symptome, und zögern Sie nicht, bei Bedenken einen Tierarzt aufzusuchen. Mit einer ausgewogenen Ernährung, ausreichender Flüssigkeitsaufnahme und regelmäßigen Tierarztbesuchen können Sie dazu beitragen, dass Ihr Hund ein gesundes und glückliches Leben führt. Wir haben gerade mit diesem Bereich umfangreiche Erfahrungen aus über 25 Jahren Tierheilkundezentrum Nehls.