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Bewegungsapparat beim Pferd – Knochen, Skelett und die leise Sprache des Körpers

Bewegungsapparat beim Pferd – Knochen, Skelett und die leise Sprache des Körpers

Es gibt diese Pferde, die morgens aus der Box treten und schon in den ersten Schritten erzählen, wie es ihnen geht. Kein klares Lahmen, kein offensichtlicher Schmerz – eher ein Zögern, ein kurzes „Sortieren“, ein Körper, der Zeit braucht, um in Bewegung zu kommen. Gerade wenn es um Knochen, Gelenke und das Skelett geht, spricht der Pferdekörper oft leise. Und genau deshalb wird so vieles lange übersehen.

Im Tierheilkundezentrum Nehls betrachten wir den Bewegungsapparat nicht isoliert. Knochen, Gelenke, Knorpel, Sehnen, Bänder, Muskulatur und Hufe bilden ein fein abgestimmtes System. Gerät ein Teil aus dem Gleichgewicht, beginnt der Körper zu kompensieren – manchmal über Monate oder Jahre hinweg. Wichtig ist dabei immer: Zeigt ein Pferd deutliche Schmerzen oder Lahmheit, gehört die tierärztliche Abklärung an erste Stelle. Unsere naturkundliche Begleitung versteht sich als Ergänzung, nicht als Ersatz.

Knochen sind lebendig – und reagieren auf das Leben, das ein Pferd führt

Knochen sind keine starre Konstruktion. Sie unterliegen einem ständigen Auf- und Abbau, reagieren auf Belastung, Bewegung, Mineralstoffversorgung, Hormone und den allgemeinen Stoffwechsel. Studien aus der veterinärmedizinischen Forschung zeigen seit Jahren: Mechanische Reize – also Bewegung – sind ein entscheidender Faktor für die Stabilität des Knochens. Gleichzeitig spielt die Nährstoffversorgung eine zentrale Rolle, insbesondere im Wachstum, im Training und im Alter.

In der Praxis sehen wir häufig Pferde, deren Knochen und Gelenke nicht „krank“ sind, sondern überfordert, unterversorgt oder einseitig belastet. Zu wenig freie Bewegung, zu viel punktuelle Belastung, monotones Training oder Fütterung, die nicht zur Arbeit passt – all das wirkt sich langfristig auf das Skelett aus.

Wann Pferdehalter (hoffentlich) beginnen, genauer hinzusehen

Oft sind es keine dramatischen Symptome, sondern kleine Veränderungen: Steifheit zu Beginn der Arbeit, kürzere Tritte auf hartem Boden, ein Pferd, das sich ungern biegen lässt oder schneller ermüdet als früher. Bei jungen Pferden steht das Thema Wachstum und Antrainieren im Vordergrund, bei älteren Pferden die Frage, wie sie tragfähig, beweglich und lebensfroh bleiben können.

Gerade hier zeigt sich, wie wichtig ein ganzheitlicher Blick ist. Denn Knochenprobleme entstehen selten isoliert – sie sind fast immer Teil eines größeren Zusammenhangs. Leider haben wir immer wieder erfahren müssen, dass diese kleinen Anzeichen übersehen wurden. Erst im Telefonat haben herausbekommen, wann die Anzeichen begonnen haben und wie Sie sich verändert haben. Also Ihr Lieben, bitte immer auch auf die Kleinigkeiten achten.

Was die Wissenschaft zum Thema Gelenk- und Knochenbausteine sagt

In der wissenschaftlichen Literatur wird seit vielen Jahren untersucht, wie Nährstoffergänzungen im Bereich des Bewegungsapparates einzuordnen sind. Besonders häufig werden dabei Glucosamin, Chondroitin, MSM, Kollagen und Hyaluronsäure diskutiert.

Übersichtsarbeiten aus der Forschung zeigen: Die Studienlage ist heterogen. Einige Untersuchungen beschäftigen sich mit Bioverfügbarkeit, andere mit Messparametern wie Gelenkflüssigkeit, Knorpelstoffwechsel oder Bewegungsparametern. Gleichzeitig wird betont, dass Ergebnisse stark vom Studiendesign, der Dosierung, der Dauer der Gabe und vom individuellen Tier abhängen.

Für die Praxis bedeutet das: Diese Bausteine sind keine „Reparaturstoffe“, sondern können – richtig eingeordnet – Teil einer ernährungsbedingten Begleitung sein. Genau diese nüchterne Einordnung ist uns wichtig.

Pflanzenwissen und Naturkunde – Erfahrung trifft Verantwortung

Neben isolierten Nährstoffbausteinen spielen Pflanzen seit jeher eine Rolle in der Begleitung des Bewegungsapparates. In der Fachliteratur finden sich Untersuchungen zur Aufnahme und Verstoffwechselung bestimmter Pflanzeninhaltsstoffe beim Pferd, etwa im Zusammenhang mit Bitterstoffen oder sekundären Pflanzenstoffen.

Was dabei deutlich wird: Pflanzen sind komplexe Vielstoffgemische. Ihre Wirkung lässt sich nicht auf einen einzelnen Inhaltsstoff reduzieren. Deshalb gehören sie in erfahrene Hände, in saubere Rezepturen und in eine Fütterungsstrategie, die das Pferd als Ganzes betrachtet.

Im THZ arbeiten wir mit diesem Wissen sehr bewusst. Nicht nach dem Motto „viel hilft viel“, sondern eingebettet in eine ruhige, langfristige Begleitung. Auch überarbeiten wir unsere Rezepturen, wenn die Erfahrung zeigt, dass dieses Kraut oder dieses Bundel (Vetline Bundel) Sinn macht. Auch in der Naturheilkunde bleiben entwickeln sich die Erkenntnisse weiter. 

Die Basis entscheidet – oft mehr als jedes Zusatzprodukt

Bevor man über Ergänzungen spricht, lohnt sich immer der Blick auf die Grundlagen: Heuqualität, Mineralstoffversorgung, Eiweißstruktur, Bewegung im Alltag, Untergrund, Hufbalance. Knochen brauchen nicht nur Calcium, sondern ein ausgewogenes Zusammenspiel vieler Faktoren. Studien zeigen immer wieder, dass Ungleichgewichte – etwa im Spurenelementbereich – langfristig Einfluss auf Stabilität und Belastbarkeit haben können.

In der Beratung erleben wir häufig, dass bereits kleine Anpassungen große Veränderungen bringen: mehr gleichmäßige Bewegung, bessere Mineralisierung, ein Trainingsplan, der dem Pferd Zeit lässt.

Unser Ansatz im Tierheilkundezentrum Nehls

Wir begleiten Pferde nicht symptomorientiert, sondern systemisch. Gemeinsam mit unserer Tierärztin und unseren erfahrenen Tierheilpraktikerin betrachten wir Lebensphase, Nutzung, Fütterung und Haltung. Erst daraus ergibt sich, ob und welche Ergänzungen sinnvoll sein können.

Dabei bleiben wir bewusst zurückhaltend in der Sprache. Wir versprechen keine Heilung, keine schnelle Lösung. Wir versprechen Erfahrung, Sorgfalt und eine Begleitung, die sich in den Alltag integrieren lässt.

Im Tierheilkundezentrum Nehls erleben wir täglich, dass der Bewegungsapparat eines Pferdes nicht „repariert“, sondern verstanden werden will. Knochen, Gelenke und Skelett reagieren sensibel auf Fütterung, Bewegung, Belastung und innere Balance.

Aus unserer Erfahrung kann eine gezielt zusammengestellte, naturverbundene Fütterung den Organismus dabei begleiten, sich stabiler und tragfähiger zu organisieren – vorausgesetzt, sie ist sinnvoll eingebettet und ersetzt keine tierärztliche Abklärung.

Unsere ergänzenden Futtermittel verstehen sich daher nicht als Lösung für ein einzelnes Symptom, sondern als Teil eines ganzheitlichen Konzepts. Sie fügen sich in eine ausgewogene Grundration ein, berücksichtigen den Knochen- und Mineralstoffhaushalt und passen wunderbar zu einer naturnahen Pferdehaltung.

Welche Begleitung im Einzelfall sinnvoll ist, hängt immer vom Pferd, seiner Lebensphase und seinem Alltag ab. Genau deshalb setzen wir auf Erfahrung, individuelle Betrachtung und eine ehrliche Einordnung, zumeist nach der Nehls-Bioresonanz-Haaranalyse,  gemeinsam mit unserer Tierärztin und unserem naturheilkundlichen Team.

Geduld ist kein Mangel – sondern Teil der Lösung

Knochen und Skelett verändern sich langsam. Das ist keine Schwäche, sondern ein Schutzmechanismus des Körpers. Wer hier begleitet, braucht Geduld, Konsequenz und einen klaren Plan. Oft zeigt sich nicht nach Tagen, sondern nach Wochen oder Monaten, ob ein Weg stimmig ist.

Wann tierärztliche Abklärung unerlässlich ist

Bei akuter Lahmheit, deutlichen Schmerzen, Wärme, Schwellungen oder plötzlichen Bewegungsauffälligkeiten sollte immer eine tierärztliche Untersuchung erfolgen. Moderne Diagnostik schafft Klarheit – und Klarheit ist die beste Grundlage für jede weitere Begleitung.

Fazit

Dieser Ratgeber basiert auf langjähriger Praxis, veterinärmedizinischem Fachwissen, naturkundlicher Erfahrung und der Einordnung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Wir verbinden Forschung, Erfahrung und Verantwortung – ohne Heilsversprechen, ohne Vereinfachung.

Hinweis

Dieser Text dient der Information und ersetzt keine tierärztliche Diagnose oder Behandlung. Ergänzungsfuttermittel sind keine Arzneimittel.