Wer sich mit Kräutern beschäftigt, kennt oft nur ihre Hauptwirkstoffe – doch in Wahrheit steckt viel mehr in diesen Pflanzenwundern.
Neben den bekannten Inhaltsstoffen wie ätherischen Ölen, Bitterstoffen oder Flavonoiden enthalten Kräuter auch eine Vielzahl an sekundären Pflanzenstoffen und natürlichen Ballaststoffen, die für den gesamten Organismus eine wichtige Rolle spielen. Gerade bei der Fütterung von getrockneten Kräutern entfalten diese wertvollen Bestandteile ihre volle Kraft.
-> Damit es nicht zu Verunsicherung kommt. Die Gabe flüssiger Kräuter entfaltet immer die gewüschte Wirkung. Getrocknete Kräuter enthalten jedoch viele weitere Stoffe, die ebenfalls gesundheitsfördernd sind.
Ballaststoffe – Mehr als nur Verdauungshilfe
Ballaststoffe sind weit mehr als nur „Füllstoffe“, wie der Name vielleicht vermuten lässt. Sie spielen eine zentrale Rolle in der Verdauung und sorgen für eine gesunde Darmflora, indem sie als Nahrung für nützliche Darmbakterien dienen. Eine gesunde Darmflora ist wiederum essenziell für ein starkes Immunsystem, da der Darm eines der wichtigsten Abwehrzentren des Körpers ist.
Viele Kräuter enthalten natürliche Schleimstoffe, wie sie beispielsweise in der Ulmenrinde oder im Flohsamenvorkommen. Diese Schleimstoffe können den Magen-Darm-Trakt beruhigen, überschüssige Magensäure binden und den Darm sanft auskleiden. Das kann besonders für empfindliche Tiere von Vorteil sein, die zu Magenproblemen neigen oder generell eine ruhige Verdauung brauchen.
Ballaststoffe können außerdem die Darmbewegung anregen, was die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten unterstützt. Insbesondere Brennnesselblätter oder Löwenzahnblätter bringen nicht nur wertvolle Mineralstoffe mit, sondern können auch sanft die Verdauung begleiten und damit den gesamten Stoffwechsel harmonisieren.
Sekundäre Pflanzenstoffe – Die unterschätzten Alleskönner
Neben den bekannten Hauptwirkstoffen enthalten Kräuter auch eine Vielzahl an sekundären Pflanzenstoffen, die in der modernen Wissenschaft immer mehr Beachtung finden. Diese Pflanzenstoffe sind so etwas wie die „Geheimwaffen“ der Natur, die Pflanzen nutzen, um sich selbst vor Umwelteinflüssen zu schützen – und genau diese Schutzmechanismen können sich auch positiv auf den tierischen Organismus auswirken.
Dazu gehören beispielsweise Flavonoide, die in vielen Heilkräutern enthalten sind und antioxidative Eigenschaften haben. Sie können dabei helfen, freie Radikale im Körper zu neutralisieren, die durch Stress, Umweltgifte oder unausgewogene Ernährung entstehen. Besonders reich an Flavonoiden sind Birkenblätter und Mariendistelfrüchte, die traditionell zur Unterstützung der Entgiftungsorgane eingesetzt werden.
Bitterstoffe, die zum Beispiel in Löwenzahnblättern oder Mariendistelfrüchten enthalten sind, haben eine besondere Bedeutung für die Verdauung. Sie regen die Produktion von Verdauungssäften an, unterstützen die Leber und können die Aufnahme von Nährstoffen verbessern. Gerade Pferde oder Hunde, die zu trägem Stoffwechsel oder empfindlicher Verdauung neigen, profitieren enorm von der Kraft der Bitterstoffe.
Dann gibt es noch die Saponine, die in Kräutern wie Brennnessel oder Oregano vorkommen. Sie können dabei helfen, den Stoffwechsel anzukurbeln und haben in der Pflanzenwelt sogar eine natürliche schützende Funktion gegen Pilze und Bakterien – genau diese Wirkung kann sich auch positiv auf die Darmgesundheit und das Immunsystem von Tieren auswirken.
Warum getrocknete Kräuter diesen Vorteil erhalten
Bei alkoholischen Auszügen oder Tinkturen werden bestimmte und gezielte Wirkstoffe herausgelöst – die wertvollen Ballaststoffe und sekundären Pflanzenstoffe bleiben dabei größtenteils auf der Strecke. Das bedeutet, dass ein Teil der positiven Eigenschaften verloren geht.
Bei getrockneten Kräutern hingegen bleiben diese Stoffe erhalten und können in ihrer natürlichen Zusammensetzungwirken. Der Körper nimmt sie nicht als isolierte Wirkstoffe auf, sondern als ganzheitliches Pflanzenpaket, das sich optimal in den Stoffwechsel integriert. Das sorgt nicht nur für eine sanfte, sondern auch für eine langfristige Unterstützung, da der Organismus nicht überfordert wird, sondern ganz in seinem natürlichen Rhythmus mit den wertvollen Inhaltsstoffen arbeiten kann.
Fazit: Natürliche Balance für den Organismus
Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe sind in der Fütterung oft unterschätzte, aber enorm wertvolle Bestandteile. Sie helfen nicht nur bei einer gesunden Verdauung, sondern unterstützen den gesamten Stoffwechsel, das Immunsystem und die Aufnahme wichtiger Nährstoffe. Mit der Fütterung von getrockneten Kräutern nutzt man die volle Kraft der Natur – sanft, nachhaltig und im Einklang mit den natürlichen Bedürfnissen des Körpers. 🌿