Wissenswertes zur Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) bei Hunden
Die unscheinbare Heldin: Die Schilddrüse unserer Fellnasen
Manchmal verstecken sich große Geschichten in den kleinsten Dingen. Die Schilddrüse unseres Hundes, diese winzige Drüse am Hals, ist so ein stiller Held. Kaum sichtbar, regelt sie den gesamten Stoffwechsel, hilft dabei Energie zu gewinnen, hält das Herz im Takt und sorgt dafür, dass das Fell glänzt und die Pfoten kraftvoll auftreten. Doch was passiert, wenn dieser kleine Dirigent plötzlich aus dem Takt gerät? Schilddrüsenerkrankungen können für unsere geliebten Vierbeiner eine enorme Herausforderung sein – aber mit einem aufmerksamen Blick und liebevoller Fürsorge können wir ihnen helfen, wieder in Balance zu kommen.
Warum die Schilddrüse so wichtig ist
Die Schilddrüse produziert Hormone, die den gesamten Körper beeinflussen: Sie steuern, wie schnell das Herz schlägt, wie gut der Hund seine Körpertemperatur reguliert und sogar, wie fröhlich und verspielt er sich fühlt. Ist sie gesund, bemerkt man sie kaum. Doch wenn sie zu wenig oder zu viel arbeitet, macht sich das bei unseren Fellnasen oft bemerkbar – wenn auch manchmal schleichend und versteckt.
Wenn die Schilddrüse müde wird: Hypothyreose
Eine Schilddrüsenunterfunktion, oder Hypothyreose, ist die häufigste Schilddrüsenerkrankung bei Hunden. Sie betrifft vor allem mittelgroße bis große Rassen, wie den Golden Retriever oder den Boxer, und tritt meist im mittleren Alter auf. Oft ist es das Immunsystem, das aus der Bahn gerät und die Schilddrüse angreift. Mit der Zeit produziert sie immer weniger Hormone – und der Hund verlangsamt sich.
Schilddrüsenerkrankungen beim Hund, insbesondere die Unterfunktion (Hypothyreose), können sich sowohl organisch als auch psychisch manifestieren. Die Symptome sind oft vielseitig und können auf den ersten Blick nicht eindeutig einer bestimmten Erkrankung zugeordnet werden.
Organische Symptome:
Fell und Haut:
- Trockenes, stumpfes oder brüchiges Fell
- Haarausfall, oft symmetrisch, beispielsweise am Schwanzansatz („Rattenschwanz“) oder an den Flanken
- Verdickte, schuppige oder pigmentierte Haut
- Wiederkehrende Hautinfektionen oder Ekzeme
Gewicht und Energie:
- Unklare Gewichtszunahme trotz unveränderter oder sogar reduzierter Futteraufnahme
- Müdigkeit, Trägheit und ein vermindertes Aktivitätsniveau
Verdauung und Körperfunktionen:
- Verstopfung oder andere Verdauungsprobleme
- Kälteempfindlichkeit (z. B. häufiges Aufsuchen warmer Plätze)
- Verminderte Herzfrequenz
Fortpflanzung und Immunsystem:
- Unregelmäßigkeiten im Sexualzyklus, z. B. bei Hündinnen
- Schwaches Immunsystem, das zu häufigen Infektionen führen kann
Psychische Symptome:
Ängstlichkeit und Nervosität:
- Hunde können plötzlich ängstlicher oder unsicherer werden
- Häufige Schreckhaftigkeit bei ansonsten bekannten Reizen
Reizbarkeit und Aggression:
- Ungewohnt aggressives Verhalten gegenüber Menschen oder anderen Tieren
- Unruhe und Schwierigkeiten, sich zu entspannen
Depressive Tendenzen:
- Hunde wirken lustlos und ziehen sich zurück
- Sie zeigen weniger Interesse an Spielen, Spaziergängen oder sozialer Interaktion
Kognitive Probleme:
- Verminderte Konzentration oder Lernfähigkeit
- Desorientierung, besonders bei älteren Hunden
Die Verbindung zwischen organischen und psychischen Symptomen:
Viele dieser Symptome hängen eng zusammen. Ein Hund, der sich aufgrund körperlicher Beschwerden unwohl fühlt (z. B. durch Gewichtszunahme, Juckreiz oder Kälteempfindlichkeit), kann psychisch belastet reagieren, etwa durch Reizbarkeit oder Rückzug. Ebenso können hormonelle Ungleichgewichte direkt das Nervensystem und somit das Verhalten beeinflussen.
Warum ist die Vielfalt der Symptome wichtig?
Die Vielschichtigkeit dieser Symptome zeigt, wie zentral die Schilddrüse für die Gesundheit des Hundes ist. Eine umfassende Untersuchung, die sowohl das körperliche als auch das psychische Wohlbefinden berücksichtigt, ist daher essenziell, um Schilddrüsenerkrankungen zu diagnostizieren und zu behandeln. Regelmäßige Blutuntersuchungen und eine ganzheitliche Betrachtung des Verhaltens des Hundes sind entscheidend, um frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen und die Lebensqualität der Fellnase zu sichern.
Wie die Diagnose gestellt wird
Eine sichere Diagnose ist wichtig, denn die Symptome der Schilddrüsenunterfunktion können leicht mit anderen Krankheiten verwechselt werden. Der Tierarzt wird in der Regel eine Blutuntersuchung vornehmen, um die Werte des Schilddrüsenhormons T4 zu überprüfen. Manchmal sind zusätzliche Tests nötig, um sicherzugehen, dass die Schilddrüse wirklich die Ursache ist.
Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion
Schulmedizinische Therapie: Ein neues Gleichgewicht finden
Die gute Nachricht ist, dass die Behandlung der Hypothyreose oft einfach und wirkungsvoll ist. Mit der Gabe von synthetischen Schilddrüsenhormonen kann der Hormonmangel ausgeglichen werden. Die meisten Hunde sprechen darauf hervorragend an: Sie werden aktiver, ihr Fell wächst nach, und sie gewinnen ihre Lebensfreude zurück. Allerdings erfordert diese Therapie ein wenig Aufmerksamkeit: Die richtige Dosis muss individuell angepasst werden, und regelmäßige Blutuntersuchungen sind wichtig, um sicherzustellen, dass alles im Gleichgewicht bleibt.
Schilddrüsenmedikamente müssen lebenslang gegeben werden, da eine Hypothyreose nicht heilbar ist. Die Hunde mit Schilddrüsenunterfunktion haben jedoch gut eingestellt bei regelmäßiger Tablettengabe und Wertekontrolle eine normale Lebenserwartung und eine gute Lebensqualität.
Ganzheitliche Ansätze, unser Ansatz: Die Kraft der Natur
Wir unterstützen unsere Fellnasen auf natürliche Weise. Eine der wichtigsten Säulen ist die Ernährung. Hochwertiges, naturnahes Futter ohne künstliche Zusätze kann den Stoffwechsel entlasten und dafür sorgen, dass der Hund alle Nährstoffe bekommt, die er braucht. Besonders wichtig ist Jod, das die Schilddrüse für die Hormonproduktion benötigt. Doch Vorsicht: Eine Überdosierung im Futter kann schaden, daher sollte jede Ergänzung mit einem Tierarzt abgesprochen werden.
Achten Sie bei Ihrem Futter darauf, dass Sie möglichst keinen "Schlund" in der Zusammensetzung vorhanden ist, denn Schlund kann Schilddrüse enthalten.
Obwohl Schilddrüsenhormone bei Hunden schlechter aus dem Darm aufgenommen und schneller verstoffwechselt werden als beim Menschen, muss die Medikation sehr gut abgewogen und eingestellt werden. Eine zu hohe Dosierung verursacht schnell einen beschleunigten Herzschlag, Unruhe, Hecheln, Durchfall, vermehrten Urinabsatz oder auch Ängstlichkeit. Insbesondere die Wirkung auf das Herz einer zu hohen Dosierung ist nicht ungefährlich. Bei korrekter und passender Medikation sind jedoch keine schädlichen Nebenwirkungen bekannt.
Mit der Naturheilkunde und Homöopathie für Hunde bei Schilddrüsenunterfunktionen können leichtere Verläufe der Erkrankung entweder parallel zur tierärztlichen Therapie oder auch alternativ ausprobiert werden. Wir haben schon viele Hunde dabei begleitet, siehe die Erfahrungsbrichte unten.
Kräutermischungen mit Brennnessel - regt den Stoffwechsel an - und Mariendistel - die die Leber entlastet - , können eine zentrale Rolle bei der Verarbeitung von Hormonen spiele. Solche natürlichen Helfer können sanft wirken und das Wohlbefinden fördern – immer in Kombination mit einer professionellen Betreuung.
Naturheilverfahren wie Akupunktur oder Homöopathie können zusätzlich eingesetzt werden, um den Körper ins Gleichgewicht zu bringen. Sie helfen, Stress abzubauen, der die Schilddrüse belasten kann, und stärken das Immunsystem. Auch Massagen oder gezielte Bewegung können für unsere Fellnasen wohltuend sein, besonders wenn sie sich durch die Erkrankung müder und weniger bewegungsfreudig fühlen.
In unseren Therapien konnten wir vor allem mit Nehls Harmonoisid, Nehls Stoffwechsel-Fit und dem Vet Komplex Nr. 7 sehr gute Unterstützung leisten.
Begleitend bietet sich die Bioresonanz-Haaranalyse bei einer Schilddrüsenunterfunktion von Hunden unterstützend, um gestörte Resonanzen aufzudecken.
Ein Weg zurück zur Lebensfreude
Eine Schilddrüsenerkrankung mag zunächst beängstigend wirken, doch mit der richtigen Unterstützung können Hunde ein langes und glückliches Leben führen. Es braucht Geduld, Fürsorge und eine gute Zusammenarbeit mit dem Tierarzt, um die Bedürfnisse jedes einzelnen Hundes zu verstehen. Unsere Vierbeiner schenken uns so viel Liebe und Vertrauen – mit Aufmerksamkeit und einem offenen Herzen können wir ihnen diese Liebe zurückgeben und ihnen helfen, wieder die Vitalität und Freude zu finden, die sie ausmacht.
Denn am Ende sind es oft die kleinen Dinge – ein glänzendes Fell, ein spielerischer Blick, ein wedelnder Schwanz –, die uns zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.