🐶 Ganzheitlich durch die Sommerhitze – So schützen Sie Ihren Hund bei hohen Temperaturen
Die heiße Jahreszeit bringt Licht, Wärme und Freude – für viele von uns ein ersehntes Aufatmen nach dem langen Winter. Doch während wir Menschen uns auf sonnige Nachmittage, Urlaubsstimmung und das Leben im Freien freuen, beginnt für unsere Hunde oft eine Herausforderung, die leicht unterschätzt wird: der Umgang mit Sommerhitze. Was für uns angenehm ist, kann für den Hund rasch zur ernsthaften Belastung werden – körperlich wie emotional. Aus tierheilkundlicher Sicht ist der Hochsommer eine sensible Phase, in der das Zusammenspiel von Ernährung, Bewegung, Temperaturregulation und innerem Gleichgewicht eine besondere Rolle spielt.
Hunde schwitzen nicht wie wir. Sie regulieren ihre Körpertemperatur fast ausschließlich über Hecheln und – in geringem Maß – über die Pfoten. Das bedeutet: Ist die Umgebungsluft bereits sehr warm, gerät die Thermoregulation schnell an ihre Grenzen. Besonders gefährlich ist das für ältere Hunde, kurznasige Rassen wie Bulldoggen und Möpse, übergewichtige Tiere oder solche mit Herzproblemen. Doch auch junge, gesunde Hunde können unter Hitzestress leiden, wenn man einige wichtige Punkte nicht beachtet. Lassen Sie uns also einen ganzheitlichen Blick darauf werfen, wie Sie Ihren Hund sicher, entspannt und gesund durch die heißen Tage begleiten.
🌞 Fütterung in der Hitze – weniger ist oft mehr
Beginnen wir mit dem Thema Ernährung. Viele Hundehalter beobachten, dass ihre Vierbeiner bei großer Hitze weniger Appetit haben – und das ist ganz natürlich. Der Stoffwechsel fährt im Sommer zurück, der Körper spart Energie, und auch die Verdauung wird träger. Hier ist es wichtig, mit Achtsamkeit und Verständnis zu reagieren – nicht mit Sorge oder Druck. Es muss nicht immer dieselbe Futtermenge sein wie im Winter. Weniger Futter, dafür hochwertig, leicht verdaulich und feucht – das ist der Schlüssel.
Ich empfehle in dieser Zeit leicht verdauliche Kost mit einem höheren Feuchtigkeitsanteil. Ein saftiges, naturbelassenes Nassfutter oder gekochtes Hühnchen mit gedünstetem Gemüse kann Wunder wirken. Auch eine Portion selbstgemachter Knochenbrühe, leicht temperiert oder lauwarm, ist ein wahrer Segen für den hitzegeplagten Organismus – sie versorgt mit Flüssigkeit, Mineralien und Energie, ohne zu belasten.
Verzichten Sie bei großer Hitze auf fettreiche, stark erhitzte oder getreidelastige Futtermittel – sie produzieren im Körper zu viel innere Wärme. Auch Kauartikel sollten mit Maß angeboten werden, denn intensives Kauen erhöht die Körpertemperatur und fordert die Verdauung. Und denken Sie immer daran: Frisches, sauberes Wasser sollte rund um die Uhr verfügbar sein – auch unterwegs. Tauschen Sie es regelmäßig aus, denn abgestandenes Wasser wird im Sommer schnell zu einem Bakterienherd.
🐾 Bewegung mit Bedacht – nicht jede Gassirunde ist eine gute Idee
Viele Hunde würden für ihre Menschen durch die Sonne gehen – wortwörtlich. Doch es ist unsere Aufgabe, sie davor zu schützen. Spaziergänge in der Mittagshitze sind für Hunde eine Qual, ja sogar gefährlich. Asphalt heizt sich auf über 60 Grad auf – das kann die empfindlichen Pfotenballen in Minuten schädigen. Schon ein zehnminütiger Spaziergang auf heißem Untergrund kann zu schmerzhaften Verbrennungen führen. Testen Sie einfach selbst: Können Sie Ihre Handfläche fünf Sekunden lang auf dem Boden halten? Wenn nicht, ist es für den Hund schon zu heiß.
Die besten Zeiten für Bewegung sind der frühe Morgen und der späte Abend. Dann ist der Boden abgekühlt, die Luft angenehmer, und auch die Reizlage ist meist entspannter. Nutzen Sie diese kühlen Tageszeiten für ausgedehnte Runden, Spiel und Training. Während der heißen Mittagsstunden genügt es völlig, den Hund ruhen zu lassen oder ihn in den schattigen Garten zu begleiten – gerne mit einem nassen Handtuch zum Liegen oder einem kleinen Wasserbecken für die Pfoten.
💧 Abkühlung mit Gefühl – warum Schlauchduschen gefährlich sein können
Ein häufiger Reflex an heißen Tagen: Der Hund wird kurzerhand mit dem Gartenschlauch abgespritzt oder mit einem Eimer Wasser überschüttet. Was gut gemeint ist, kann jedoch zu ernsthaften Problemen führen. Der plötzliche Kältereiz auf erhitzter Haut kann den Kreislauf Ihres Hundes überfordern. Das vegetative Nervensystem reagiert reflexartig – mit Gefäßverengung, Muskelzittern oder gar Kreislaufkollaps. Aus naturheilkundlicher Sicht ist der Übergang von heiß zu kalt immer ein besonders sensibler Moment – er sollte daher sanft gestaltet werden.
Stattdessen empfehle ich eine langsame, gezielte Abkühlung. Beginnen Sie an den Pfoten, arbeiten Sie sich langsam die Beine hinauf. Auch ein nasses Baumwolltuch über Nacken, Brust oder Bauch kann eine wunderbare, schonende Kühlung bieten – vor allem, wenn der Hund zur Ruhe kommt. Auch Kühlmatten, gefrorene Leckerli oder ein feuchtes Halstuch (am besten aus Leinen oder Mikrofaser) sind probate Mittel, um den Organismus nicht zu überfordern.
🏖️ Schwimmen – Segen oder Stress?
Viele Hunde lieben Wasser – das Planschen, das Schwimmen, das Apportieren von Stöckchen. Und tatsächlich: Richtig eingesetzt, ist das Schwimmen im Sommer eine der besten Möglichkeiten, um den Hund körperlich auszulasten und gleichzeitig abzukühlen. Doch auch hier gilt: Nicht jeder Hund ist ein natürlicher Schwimmer. Kurze Nasen, tiefe Brustkörbe oder Gelenkprobleme können das Schwimmen erschweren oder gefährlich machen.
Zwingen Sie Ihren Hund niemals ins Wasser. Beobachten Sie ihn genau. Wenn er Interesse zeigt, aber zögert, geben Sie ihm Zeit. Beginnen Sie mit seichtem Wasser, bleiben Sie in der Nähe, loben Sie. Achten Sie darauf, dass das Wasser sauber ist – Seen und stehende Gewässer können bei Hitze rasch zur Brutstätte von Bakterien, Algen oder Parasiten werden. Besonders Blaualgen sind hochgiftig für Hunde und führen bereits in geringen Mengen zu schweren Vergiftungen.
Nach dem Baden sollte der Hund gründlich mit klarem Wasser abgespült werden – insbesondere, wenn das Wasser nicht ganz sauber war. Vergessen Sie nicht, die Ohren zu trocknen, um Entzündungen zu vermeiden. Und auch hier gilt: kein eiskaltes Wasser auf den erhitzten Körper.
🌿 Naturheilkundliche Unterstützung – sanft regulierend
Hunde, die unter der Hitze leiden – sei es durch Trägheit, Kreislaufschwäche oder Appetitlosigkeit –, können sehr gut naturheilkundlich begleitet werden. Kräuter wie Schafgarbe, Löwenzahn oder Melisse wirken kühlend, entkrampfend und ausgleichend. Passend dazu kann unser Nehls easy HK unterstützen.
Auch die Stabilisierung des Herz-Kreislauf-Systems durch pflanzliche Tinkturen kann gerade bei älteren Hunden sinnvoll sein.
🧘♀️ Ruhe als Medizin – der Sommer ist kein Leistungstest
Im Sommer braucht der Körper – auch der tierische – vor allem eines: Ruhe. Der ständige Anspruch, auch bei Hitze zu funktionieren, zu rennen, zu toben, passt nicht zum natürlichen Rhythmus. Achten Sie daher auf Zeichen der Überforderung: Hechelt Ihr Hund übermäßig? Sucht er Schatten? Bleibt er plötzlich stehen? Das sind keine Trotzreaktionen – es sind Hilferufe.
Gestalten Sie den Tag bewusst ruhig. Schaffen Sie kühle Rückzugsorte im Haus, vermeiden Sie Stress, verzichten Sie auf laute Aktivitäten. Auch laute Grillfeste, Sommerfeuerwerke oder überfüllte Ausflugsziele können bei vielen Hunden innere Unruhe oder sogar Panik auslösen. In meiner Praxis erlebe ich oft, wie Sommer nicht nur körperlich, sondern auch emotional belastend sein kann. Nehmen Sie diese Signale ernst.
❤️ Fazit aus tierheilkundlicher Sicht
Der Sommer ist eine schöne, aber fordernde Zeit – für Mensch und Hund. Es geht nicht darum, jede Bewegung zu vermeiden, sondern bewusst zu leben, zu beobachten, zu begleiten. Achten Sie auf die feinen Zeichen Ihres Hundes. Er wird Ihnen zeigen, wann er Freude empfindet – und wann er Schutz braucht.
Mit der richtigen Fütterung, sanfter Abkühlung, liebevoller Begleitung und etwas naturheilkundlicher Unterstützung können Sie Ihrem Hund helfen, die warme Jahreszeit nicht nur gut zu überstehen, sondern vielleicht sogar zu genießen.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem treuen Gefährten einen gesunden, ausgeglichenen Sommer – mit Leichtigkeit, Frische und ganz viel Verbundenheit.