Phosphor ist nach Kalzium das zweithäufigste Mineral im Körper von Hunden und Katzen und wird zu etwa 85–90 % in Knochen und Zähnen eingelagert. Im Organismus übernimmt Phosphor vielfältige Funktionen: Es ist Bestandteil von ATP und Nukleinsäuren (DNA, RNA), wirkt im Zellmembranaufbau via Phospholipiden und ist essentiell für Enzymaktivierungen sowie den Säure-Basen-Haushalt. Ähnlich wie bei Kalzium ist eine ausgeglichene Versorgung wichtig: Ein Defizit kann zu Wachstumsverzögerungen, schlechter Knochenqualität und gestörtem Energiestoffwechsel führen, während ein Überschuss – häufig bei Nierenerkrankungen – das Risiko für Parathyreoidismus oder vermehrte Ausscheidung mit beeinträchtigtem Knochenaufbau birgt.
Das ideale Calcium‑Phosphor-Verhältnis liegt bei etwa 1 : 1 bis maximal 2 : 1. Besonders bei selbst zusammengestellten Roh- oder Veträgermischungen ist darauf zu achten, da tierische Zutaten wie Knochen Rohphosphat liefern, während pflanzliche Komponenten oft dichter an Phosphor sind und damit leicht zu Ungleichgewichten führen. In der Tierernährung kommen bewußt hergestellte Phosphatverbindungen zum Einsatz, etwa Mono‑ oder Dicalciumphosphate, um gezielte Versorgung sicherzustellen. Bei chronischer Nierenerkrankung empfehlen Tierärzte phosphorreduzierte Diäten, um die Progression zu verlangsamen; hier korrigiert man zugleich meist den Proteingehalt. Eine bedarfsgerechte Ernährung, die sowohl biologische Funktionen als auch Organbelastung berücksichtigt, ist für gesunde Entwicklung und langfristige Gesundheit unerlässlich.