Kalzium ist bei Hunden, Katzen und anderen Haustieren essentiell für den Aufbau und die Stabilität von Knochen und Zähnen – etwa 98 % des Körperkalziums sind in Knochengewebe gespeichert. Neben seiner strukturellen Funktion spielt Kalzium eine entscheidende Rolle bei Muskelkontraktionen, der Reizweiterleitung in Nerven sowie der Blutgerinnung. Es agiert als second messenger in Signaltransduktionsprozessen und ist eng vernetzt mit dem endokrinen System, insbesondere über Vitamin D und das Parathormon, die die Kalziumhomöostase regulieren. Die Aufnahme erfolgt im Dünndarm und wird durch Vitamine und Säuregehalt beeinflusst – überschüssiges Kalzium wird über Nieren ausgeschieden. Ein Ungleichgewicht kann zu kritischen Störungen führen: Mangel verursacht Rachitis oder Osteoporose, Überversorgung kann Nierensteine, Hyperkalzämie oder Verkalkungen nach sich ziehen.
In der Ernährung von Haustieren ist das Calcium‑Phosphor-Verhältnis von zentraler Bedeutung. Bei Welpen – insbesondere großer Rassen – ist eine strikte Kontrolle notwendig, da sie nicht in der Lage sind, die Kalziumaufnahme selbst zu regulieren, was bei Unterversorgung zum Brüchigwerden der Knochen führen kann. Optimal liegt das Ca : P-Verhältnis zwischen 1 : 1 und 2 : 1; ein Verhältnis von etwa 1,4 : 1 ist häufig empfehlenswert. Reichhaltige Quellen sind rohe Knochen, Knochenmehl oder Eierschalen, daneben Milchprodukte. Da pflanzliche Quellen oft weniger Bioverfügbarkeit bieten, wird bei vegetarischer oder veganer Fütterung häufig mit gut absorbierbaren Kalziumverbindungen wie Calciumcarbonat ergänzt. Auch natürliche Erkrankungen wie Eklampsie – kalziumbedingter Krampfzustand bei säugenden Hündinnen – zeigen, wie empfindlich das Kalziumgleichgewicht ist. Daher empfehle ich für eine ausgewogene Fütterung stets individuelle Beratung zur Dosierung und zur Bioverfügbarkeit.