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Start in die Rehezeit im Winter – die unterschätzte Gefahr

Start in die Rehezeit im Winter – die unterschätzte Gefahr

Start in die Rehezeit im Winter – die unterschätzte Gefahr

Wenn es um Hufrehe geht, denken viele Pferdehalter spontan an Frühlingstage, junges Gras und reichlich Sonne. In unseren Beratungen im Tierheilkundezentrum Nehls zeigt sich aber seit vielen Jahren ein anderes Bild: Die kalte Jahreszeit ist oft mindestens genauso sensibel – manchmal sogar kritischer.

Genau dann, wenn die Weiden schließen, das Leben „nach innen“ rutscht und der Alltag ruhiger wirkt, geraten manche Pferde im Hintergrund aus der Balance. Wer Hufrehe nur als „Frühlingsproblem“ betrachtet, übersieht leicht, was der Winter im Organismus eines Pferdes alles in Bewegung bringt.

Fachartikel und Winter-Laminitis-Analysen bestätigen inzwischen, was viele erfahrene Halter und wir im THZ Nehls schon lange wissen: Hufrehe (medizinisch) Laminitis kann gerade in der kalten Jahreszeit vermehrt aufflammen, weil Kälte, Durchblutung und Stoffwechsel eng ineinandergreifen.

Was im Pferdekörper bei Hufrehe eigentlich passiert – kurz und verständlich

Hufrehe beschreibt vereinfacht gesagt eine Belastung der empfindlichen Strukturen im Inneren des Hufs – jener feinen Blättchen, die Hufbein und Hornkapsel miteinander verbinden. Wird dieses sensible System irritiert oder mangelhaft durchblutet, kann es zu deutlichen Einschränkungen kommen. Unter anderem gelten fütterungsbedingte Zuckerüberlastung, energetische Dysbalancen und Durchblutungsstörungen als bekannte Risikofaktoren.

Für uns im THZ Nehls ist wichtig: Wir sehen Hufrehe nicht als isoliertes Hufproblem, sondern als Ausdruck einer Gesamtbelastung. Der Huf ist das, was wir von außen sehen – die eigentlichen Ursachen liegen meist im Inneren. Und genau dort beginnt der Winter seinen stillen Einfluss.

Warum der Winter für reheanfällige Pferde so heikel ist

Mit dem ersten Frost verändert sich der Alltag vieler Pferde grundlegend. Die Weiden sind geschlossen oder nur noch stundenweise offen, die Böden werden rutschig, tief oder hart gefroren, das Training fällt häufiger aus, weil es früh dunkel wird oder der Platz nicht nutzbar ist. Gleichzeitig steigt der Energiebedarf des Körpers, weil Wärme erhalten werden muss. Im Grunde ist es folgendes, was zur Winter-Laminitis führen kann: weniger Bewegung, mehr energiereiches Futter und Kälte, die die Durchblutung der Hufe beeinträchtigt.

In der Praxis erleben wir häufig folgendes Bild: Ein Pferd, das über den Sommer stabil wirkte, wird im Winter „anders“, ohne dass sofort klar ist, warum. Es wirkt vorsichtiger, steifer oder insgesamt weniger gelöst. Es sind oft feine Signale, die man nur bemerkt, wenn man sein Pferd gut kennt.

Kälte, Durchblutung und Huf – was die Forschung sagt

Der Körper reagiert auf Kälte, indem er die Durchblutung in die Körpermitte verlagert. Das schützt lebenswichtige Organe – kann aber für empfindliche Pferde problematisch werden. Blutgefäße in den Gliedmaßen verengen sich, spezielle Gefäßverbindungen (sogenannte Shunts) leiten Blut an den feineren Kapillaren vorbei. So erreicht weniger sauerstoffreiches Blut die Hufstrukturen.

Besonders betroffen sind Pferde mit Stoffwechselthemen wie Insulinresistenz, EMS oder Cushing sowie Tiere, die bereits laminöse Episoden hatten. Bei ihnen kann die Kombination aus Kälte und erhöhtem Insulinspiegel die Gefäße zusätzlich verengen.

Für uns als naturheilkundlich arbeitendes Team bedeutet das: Kälte ist keine Nebensache, sondern ein echter Faktor im Gesamtbild.

Zucker, Fruktan, Heu und Gras – warum das Futter im Winter oft unterschätzt wird

Die zweite große Winterfalle liegt im Trog. Viele Halter sind beim Anweiden im Frühjahr sehr vorsichtig, während Futter im Herbst und Winter oft „nebenbei“ läuft. Fachbeiträge zeigen jedoch deutlich: Nicht nur frisches Gras, sondern auch Heu kann hohe Zucker- und Fruktanwerte aufweisen.

Kritisch sind vor allem Phasen mit sonnigen Tagen nach Frostnächten: Die Pflanzen lagern tagsüber Fruktan ein, können es nachts aber wegen der niedrigen Temperaturen nicht ins Wachstum investieren.

Wie wir im Tierheilkundezentrum Nehls mit dem Thema Zucker im Heu umgehen

Weil wir wissen, dass reheanfällige Pferde auf Zucker- und Fruktanschwankungen im Heu sehr sensibel reagieren können, achten wir bei der Auswahl unserer Rohware seit vielen Jahren auf Faktoren wie Jahreszeit, Schnittzeitpunkt, Struktur und Stabilität der Herkunft.

Aus Erfahrung bevorzugen wir häufig Heu aus späteren Schnitten, weil dieses pflanzenphysiologisch tendenziell weniger Zucker enthalten kann. Es ist keine starre Regel – aber eine Orientierung, die sich in der Praxis bewährt hat. Dazu arbeiten wir mit festen Lieferstrukturen, sorgfältiger sensorischer Prüfung und Partien, die möglichst gleichbleibend sind. So gleichen wir natürliche Schwankungen aus, ohne unhaltbare Versprechen zu geben.

Der Zuckergehalt ist ein Naturwert und kann variieren. Darum kombinieren wir unsere Erfahrung mit punktuellen Analysen, wenn es sinnvoll erscheint, und wählen unsere Heuqualitäten bewusst so, dass sie sich harmonisch in eine strukturreiche, naturnahe Ernährung empfindlicher Pferde einfügen.

Stoffwechseltypen, die im Winter besonders genau beobachtet werden sollten

Rehegefährdete Pferde, übergewichtige Tiere, Ponys, Pferde mit EMS, Cushing oder Insulinresistenz sowie Pferde mit Vorgeschichte sind besonders sensibel in dieser Jahreszeit. Wenn sich die Bewegung reduziert, die Energiezufuhr jedoch gleich bleibt oder steigt, kann der Organismus in eine Schieflage geraten.

Matsch, Eis, unebene Böden – warum die Hufsituation im Winter doppelt belastet wird

Wechselnde Untergründe fordern den Huf zusätzlich. Tiefer Matsch, gefrorene Wege oder steinharte Böden wirken direkt auf die Tragfähigkeit und Stoßdämpfung. Wenn der Huf ohnehin sensibel ist, können solche Situationen die Belastung verstärken.

Feine Frühwarnsignale – was aufmerksame Halter im Winter oft zuerst bemerken

Hufe geben früh Hinweise, lange bevor ein dramatisches Bild entsteht. Viele Halter berichten im Winter, dass ihr Pferd auf kalten, harten Böden vorsichtiger läuft, häufiger umdisponiert, empfindlicher beim Hufegeben ist oder insgesamt weniger gelöst wirkt.

Was Sie im Winter konkret tun können – ohne Panik, aber mit Plan

Der wichtigste Partner deines Pferdes sind Sie. Strukturreiches Heu in angepasster Menge, kritischer Blick auf kraftfutterreiche Rationen, regelmäßige Bewegung und eine gute Beobachtung sind zentrale Bausteine.

Eine Heuanalyse kann zusätzlich Orientierung geben, ebenso wie ein bewusster Umgang mit Mengen und Fütterungsrhythmus. Wässern ist eine mögliche Option – immer mit dem Bewusstsein, dass dabei auch andere Nährstoffe verloren gehen.

Ganzheitlich hinschauen – wie wir im Tierheilkundezentrum Nehls den Winter betrachten

Im THZ Nehls betrachten wir das Pferd als Ganzes. Fütterung, Haltung, Historie, energetische Muster, seelische Balance und Alltagsbelastung fließen zusammen. Gerade im Winter werden viele Zusammenhänge besonders deutlich.

Mit unserer Nehls-Bioresonanz-Haaranalyse machen wir energetische Muster sichtbar, erkennen individuelle Belastungen und geben Fütterungs- sowie Haltungsimpulse, die zum jeweiligen Pferd passen.

Der Winter als Schlüssel für das ganze Hufjahr

Die Pferde, deren Halter im Winter bewusst hinschauen, kommen oft stabiler durch das restliche Jahr. Wer versteht, wie stark Fütterung, Kälte, Zucker, Bewegung und energetische Zusammenhänge ineinandergreifen, kann viel für tragfähige Hufe und innere Stabilität tun.